Schüler fallen im Kirchberger Rathaus (nicht) aus dem Rahmen

Feierliche Eröffnung der Schüler-Vernissage – Kooperation von Verbandsgemeinde, Kulturverein und Schulgemeinschaft

 

Die Rathausausstellung in Kirchberg regt zur Diskussion an: Gemeinsam mit Bürgermeister Harald Rosenbaum (Mitte rechts) besprechen die Ausstellungsmacher Jutta Christ (1. v. links) Renate Kirst (2. v. links) und Christiane Heidberg (rechts) mit Eltern und Schülern die Werke der jungen Künstler.
Die Rathausausstellung in Kirchberg regt zur Diskussion an: Gemeinsam mit Bürgermeister Harald Rosenbaum (Mitte rechts) besprechen die Ausstellungsmacher Jutta Christ (1. v. links) Renate Kirst (2. v. links) und Christiane Heidberg (rechts) mit Eltern und Schülern die Werke der jungen Künstler.

Die jungen Künstler der Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren (PSS) sind froh, dass sie aus dem Rahmen fallen. Ihre sorgsam gerahmten Arbeiten aus dem Kunstunterricht oder der Werken-AG sind nämlich nicht mehr in der Schule zu finden, sondern haben einen neuen Platz gefunden. Unter dem Motto „Alles im Rahmen?“ stellt die Schule in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Region Kirchberg und der Verbandsgemeinde Kirchberg rund 60 Exponate im Kirchberger Rathaus aus. Gezeigt werden in erster Linie Bleistiftzeichnungen, Gemälde im Stil großer Meister oder Skulpturen aus Ytong.

„Eine Superidee“, lobte Hausherr und Verbandsgemeindebürgermeister Harald Rosenbaum zur Eröffnung der 27. Rathausausstellung. Die Sohrener dafür nach Kirchberg zu holen, lag für ihn auf der Hand, „das ist unsere Schule, weil es unsere Kinder sind.“ Jutta Christ vom Kulturverein, die gemeinsam mit Christiane Heidberg, Renate Kirst und Erhard Schmidt von der PSS die Ausstellung vorbereitet und aufgebaut hat, fand die Exponate der Schüler „sensationell“. Doch warum das merkwürdige Motto? Im Rathaus und in der Schule fiele doch nichts aus dem Rahmen. Rosenbaum wusste die Antwort: „Wenn etwas nicht im Rahmen ist, wird’s doch interessant!“ Die Bilder zeigen Kreativität, die Fähigkeit „quer zu denken“ und die Bereitschaft, neue Wege zu beschreiten. „Ihr seid, wie der Hunsrücker gerne sagt, aus der Art geschlagen“; führt der Bürgermeister weiter aus – wobei hier Art neudeutsch im Sinne von Kunst gemeint ist. Gerade die Vernissage beweise, welche Vielfalt an Talenten an der PSS vorhanden sind und dass man dort weiß, wie man sich richtig anstrengt, um seine Ziele zu erreichen.

Angesichts des Rathauses voller Kunstwerke fehlten Schulleiter Steffen Möller zunächst die Worte, so beeindruckend erscheint die Arbeit der Schüler und der Kollegen. „Die Ausstellung zeigt, wie das Erfolgsmodell Sohren funktioniert: Offenes Miteinander und ein partnerschaftliches Verhältnis spornen alle zu Höchstleistungen an“, beschreibt Möller die Arbeit an und für die Rathausausstellung. Ausstellungsmacherin Kirst muss beipflichten: „Lernen geschieht nicht nur im Klassenraum, Aktionen wie die Vernissage öffnen bei den Schüler den Blick für die Welt als Ganzes.“

Einen Fundus an Kunstwerken zu präsentieren, der einer Kunstgalerie gleichkommt, das geschieht nicht über Nacht. Hieran beteiligten sich die Mitarbeiter der Ganztagsschule und besonders die Lerngruppen 5, 6, 7, 8 und 9 mit ihren Kunstlehrern. Die Arbeiten entstanden in den Fachbereichen Bildende Kunst, Werken und Kreatives Gestalten. Unterstützt wurde sie noch durch Schüler aus allen Jahrgangsstufen, die halfen einen würdigen künstlerischen Rahmen mit Gesang, Musik und Gedichtvorträgen für die Eröffnungsfeier zu organisieren.

Kunst wird in der Schule zwar wegen der Ästhetik betrieben, aber brotlos solle sie deshalb nicht bleiben, meint Rosenbaum. Mit Bedacht auf die tolle Leistung der Schüler spendet der Bürgermeister 100 Euro für die Klassenkassen. „Die Unterstützung der Kunst in der Schule ist wichtig“, so sein Credo. Besucher des Rathauses können noch bis zum 10. Januar 2014 die Werke der Schüler aus Sohren bewundern. Rund 100 Gäste nutzten den Eröffnungstermin, um sich direkt mit den jugendlichen Künstlern auszutauschen.