Erasmus+ verbindet Arbeit und Kultur in Kroatien für Fachoberschüler aus Sohren
Eine besondere Gelegenheit, die Vielfalt von Europas Kulturen zu erleben und die EU als gemeinsamen Lebens- und Arbeitsraum zu begreifen, bietet das bereits seit 2021 etablierte Programm Erasmus+ in der Fachoberschule Sohren. Nachdem in den vergangenen Jahren sowohl Schüler als auch Lehrer wertvolle Auslandserfahrungen in Form von Lehrerhospitationen, Schülerhospitationen und beruflichen Praktika in Finnland und Österreich sammeln konnten, konnte in diesem Jahr erfolgreich ein Kontakt zu einer Schule in Kroatien hergestellt werden.
So verbrachten sieben Schülerinnen und Schüler und vier Lehrerinnen und Lehrer der Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung aus Sohren im September zwei Wochen einen Auslandsaufenthalt in der kroatischen Küstenstadt Pula im Südwesten Istriens. Nach einer offiziellen Begrüßung am ersten Tag durch die kroatischen Gastgeber der Schule für Tourismus, Gastgewerbe und Handel, ging es für die sieben Schülerinnen und Schüler gleich am nächsten Tag zu zweit oder zu dritt in kroatischen Praktikumsbetrieben im Einzelhandelsbereich weiter. Die Verständigung erfolgte auf Englisch und Deutsch. Letzteres beherrschen erstaunlich viele Kroaten sehr gut. Die kroatische Arbeitswelt zeichnet sich durch eine Mischung aus Professionalität und Menschlichkeit aus. Diese Erfahrung erweiterte den Horizont und brachte den Schülern bei, wie wichtig es ist, über kulturelle Grenzen hinweg zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.
Ein besonderer Aspekt des Auslandsaufenthaltes war die Begegnung mit der Gastfreundschaft der kroatischen Menschen. Egal, ob es sich um Kollegen, Nachbarn oder Fremde auf der Straße handelte, überall wurden die Fachoberschüler mit Wärme und Offenheit empfangen. Für die Schüler war es inspirierend zu sehen, wie Gastfreundschaft ein integraler Bestandteil des kroatischen Lebens ist und wie sie dazu beiträgt, Verbindungen zwischen Menschen zu schaffen, die über den beruflichen Rahmen hinausgehen. Trotz der kulturellen Unterschiede fanden die Schüler mit den Kroaten gemeinsame Grundlagen und konnten voneinander lernen.
Währenddessen hospitierten zwei Lehrerinnen in dem kroatischen Unterricht und sammelten durch den Austausch wertvolle und inspirierende Eindrücke, um den Unterricht in Sohren noch innovativer gestalten zu können und damit die Unterrichtsqualität stetig zu verbessern. Die Gespräche mit den kroatischen Lehrkräften waren ebenso von Offenheit, Herzlichkeit und Gastfreundschaft geprägt. Außerdem waren die deutsche Expertise zur Konzeption und Umsetzung von Lehrplänen sowie Erfahrungen mit der Digitalisierung sehr gefragt. Ebenso konnten Erfahrungen mit der Umsetzung neuer Lernmethoden und der Schaffung neuer Lernumgebungen geteilt werden. Dabei führten gemeinsame Anliegen wie berufsbezogene aktuelle Unterrichtssituationen und Selbstorganisation der Schüler schnell zu gegenseitigem Verständnis und interessanten Gesprächen. Nach der Arbeit galt es für alle Beteiligten bei gemeinsamen Ausflügen und eigenständigen Freizeitaktivitäten Pula zu erkunden. Neben zahlreichen
Strandbesuchen zählte der Besuch des Aquariums und die Lichtershow am Abend in der Altstadt zu den kulturellen Höhepunkten der zweiwöchigen Fahrt.
Nach zwei intensiven Wochen reisten die Teilnehmenden mit vielen tollen Erinnerungen im Gepäck zurück nach Sohren.
Herauszustellen ist, dass Erasmus+ ein von der EU finanziertes Projekt ist und somit alle Begünstigten unabhängig von der eigenen finanziellen Situation teilnehmen können.
Damit auch zukünftige Schülerinnen und Schüler an der Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren von Projekten in verschiedenen europäischen Ländern profitieren, läuft die Akkreditierung noch bis 2027.