Karriere machen im Zeichen von Digitalisierung und Globalisierung

Abschluss und Ausbildung, Abitur und Praktikum, Studium oder ein Freiwilliges Soziales Jahr. Das sind alles Begriffe die Schülern der höheren Klassen durch den Kopf gehen und Fragen aufwerfen. Der Karrieretag an der Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren (PSS) konnte da Antworten liefern. 15 Unternehmen oder Institutionen stellten sich in einem Berufs- und Studieninformationstag den Lerngruppen 8,9 und 11 vor, zeigten in Workshops, welche Möglichkeiten für Aus- und Weiterbildung oder an Studiengelegenheiten sie bieten. Die Schüler der PSS suchten sich an diesem Tag drei Workshops aus und informierten sich genauer über Branchen und Berufsfelder, die sie interessieren.

„Ich stelle euch die Kauffrau/den Kaufmann für E-Commerce vor“, erklärt Hildegard Kaefer vom Porzellanhaus Kaefer stolz, „für diese neue Ausbildung habe ich als Vizepräsidentin der IHK lange gekämpft.“ Für Kaefer ist nämlich die Digitalisierung der Weg in die Zukunft, nicht nur für ihren Betrieb, sondern für das gesamte kaufmännische Berufsfeld. Bei Kaefer werden Fachkräfte für Lagerlogistik, Einzelhandelskaufleute oder Verkäufer ausgebildet. „Alle müssen mit Computer umgehen können“, so Kaefer. Wer im Porzellan-Haus in Sohren seine Ausbildung beginnt, der arbeitet bei Deutschlands drittgrößtem Fachhändler. Daher sind neben dem Geschäft in Sohren die Online-Präsenz und der Online-Handel wichtige Standbeine: „Wir telefonieren mit Kunden in Shanghai als wären die in Simmern“, meint Kaefer. So global kann die Ausbildung im Hunsrück sein.

„Aus der ganzen Welt kommen Teile zu uns und wir liefern in die ganze Welt zurück“, begrüßt Dietmar Auler von der Boge eine Schülergruppe. Der Simmerner Autozulieferer ist ein Industrieunternehmen, das sich ebenfalls der Digitalisierung stellen muss. „Alle unsere Metall-Beruf hießen ganz früher schlicht Schmied“, erklärt Auler, „den braucht aber heute keiner mehr.“ Die Weiterentwicklung ist folglich ein wichtiger Aspekt in der Ausbildung, „denn das Lernen hört nie auf.“ Im technischen Beruf sind digitale Kompetenzen unerlässlich, daneben brauchen künftige Azubis bei der Boge handwerkliches Geschick und ein Grundverständnis in den MINT-Fächern. Auch die Noten in Deutsch sind wichtig, Dokumentationen und Arbeitsnachweise braucht man im Unternehmen, um Schadensfälle fernzuhalten.

Ähnliches rät Markus Schlich von Thomas Bau den Schülern. „Im technischen Beruf musst du in Mathe eine Drei haben“, so der Leiter der Personalentwicklung des Unternehmens, „sonst klappt das mit der Berufsschule nicht.“ Die Vorzüge für technische Berufe liegen für Schlich auf der Hand: interessante Arbeiten, immer an der frischen Luft und im Sonnenschein, viel Abwechslung beim Arbeitsort. „Es gibt aber noch etwas anderes: der Stolz“, weiß Schlich, „unsere Mitarbeiter können immer sagen, diese Straße habe ich gebaut.“ Für die Karriere bei Thomas gilt: weiterqualifizieren und sich spezialisieren. In jeder Firma müsse man Nutzen stiften, „ihr müsst im Beruf etwas können, was nur wenige können.“ rät der Personalentwickler. So begründet man seine Karriere. Aber auch als Baugeräteführer nichts, wenn ein Azubi von IT und den Naturwissenschaften nichts weiß.

 

Viele Workshops des Karrieretags wie Hoch Baustoffe, Alutecta, Bohr Omnibusse, DFH, Haitec oder das Finanzamt Simmer-Zell plädierten ähnlich für eine fundierte Ausbildung als der sichere Weg in die Zukunft. Für andere Berufsfelder erläuterten der Kindergarten Büchenbeuren, die Pflegeschule der Kreuznacher Diakonie, die Landwirtschaftskammer und die Handwerkskammer die Wege zum Erzieher, Forstwirt oder Kraftfahrzeugmechatroniker. Allen Gästen des Karrieretags gemeinsam ist, dass sie Schüler als Praktikanten oder künftige Azubis willkommen heißen. Dennoch gib es die Karriere nicht zum Nulltarif: Es wird weiter gelernt. Gerade in Zeiten der Digitalisierung darf sich niemand den neuen Technologien verschließen.