„Run for Africa“ in Sohren: über 4660 Euro erlaufen
Paul-Schneider-Schüler sammeln Spenden für Schule in Kenia – AG organisiert Unterstützung und Austausch
Krieg und Hunger treiben Menschen in Afrika in die Flucht. Eine Möglichkeit dies wirksam zu bekämpfen ist Bildung. Die Schüler der Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren (PSS) wissen dies. Daher helfen sie gerne dabei, Bildung in Afrika zu unterstützen und sammelten bei einem schulweiten Spendenlauf über 4660 Euro zu Gunsten der Schule „Tumaini“ (zu Deutsch „Hoffnung“), in der Nähe von Mombasa in Kenia.
Durch die Kontakte der GTS-Mitarbeiter Renate Kirst und Stefanie Linden erfuhren Schüler der PSS, wie das Leben und Lernen in der Privatschule in Ostafrika aussieht. Linden besuchte rund ein halbes Jahr dort die Einrichtung und half, wo eben Hilfe notwendig war. „Vom Kindergarten bis zur Oberstufe ist dort alles unter einem Dach“, berichtet die ehrenamtliche Helferin. Weil „Tumaini“ ein privat finanziertes Bildungsinstitut ist, läuft der Betrieb dort ausschließlich über Spenden. Nach ihrer Rückkehr weiß Linden nicht nur, wer dort Hilfe braucht, sondern auch was benötigt wird. „Natürlich sind die eigenen Kontakte von Vorteil“, so Linden, „man kann selbst dafür sorgen, dass die Spenden dafür eingesetzt werden, wo sie am meisten helfen.“ Schließlich ist auch für die Kinder in Afrika die Bildung der Weg aus der Armut in ein selbstbestimmtes Leben.
Mit ihrer Begeisterung für Kenia weckte Linden großes Interesse. Gemeinsam mit Kirst wurde im vergangenen Schuljahr eine AG gegründet, die den Kontakt zu „Tumaini“ etablierte und pflegt. Die großen Unterschiede zwischen Deutschland und der Schule in Kenia faszinierten Schüler wie Lehrer so sehr, dass es Celina Kostecki, die gerade ihr Freiwilliges soziales Jahr in Sohren ableistet, gelang, alle Schüler als Helfer für das Afrika-Projekt der AG einzuspannen. Auch im Kollegium der Schule traf Kostecki auf positive Resonanz. Gemeinsam mit den Sportlehrern wurde ein Spendenlauf für die gesamte Schülerschaft organisiert.
Hilfsbereitschaft zeigen und gleichzeitig selbst dafür etwas tun, das fällt in der PSS immer auf fruchtbaren Boden. Innerhalb weniger Tage waren 183 Spender und Sponsoren für die Schüler gefunden und die Lauf-Aktion konnte schnell und unproblematisch von Kirst, Linden, Kostecki und den Sportlehrern Ludwina Otto und Sven Miedreich umgesetzt werden. Alles in allem kamen über 4660 Euro zusammen. Neben den Schülern, wollten auch die Lehrer nicht untätig sein. Sie ließen es sich nicht nehmen, aktiv am Lauf teilzunehmen. Den größten Einzelbetrag erlief Carl Möller aus der LG 10, dessen Spender zusammen 712 Euro einbrachten. Carl lief zudem die „teuerste Runde“, pro Stadionrunde erwirtschaftete er rund 37 Euro. Esmit Katimi und Najib Rasouli, beide aus dem Sprachvorkurs der Schule und noch nicht lange in Deutschland, glänzten mit Ausdauer: Beide liefen je 22 Runden und steuerten so ihren Teil an Spenden mehr als bereitwillig bei. Dazu kam noch eine unabhängige Unterstützung durch die Schülerfirma „sCool’s Cooking“.
Angesichts der großen Summe freut sich Linden, die das Geld zu „Tumaini“ bringen will. „Wenn wir ein bisschen abgeben, tun wir viel in Afrika“, lautet ihr Resümee. Der Kontakt dorthin bleibt weiter bestehen, die AG „Tumaini“ wird in diesem Schuljahr weiter gern und rege besucht. Ziel ist es, die Beziehung der PSS zur afrikanischen Schule über eine „Internet-Brieffreundschaft“ weiter zu vertiefen.
INFO: Wen unterstützen wir?
Der Schulalltag in „Tumaini“ unterscheidet sich sehr von dem in Deutschland. „Ich war nur in kleinen Klassen eingesetzt“, erzählt Stefanie Linden von ihrer Zeit in Kenia. Allerdings zählen kleine Klassen dort immer noch über 40 Schüler. Sechs bis sieben Schüler teilen sich ein Buch, „unvorstellbar bei uns.“ Material wie Hefte oder Bleistifte werden von der Schule gestellt, „die Menschen in Kenia können es sich einfach nicht leisten.“ Linden half in ihrer Zeit in „Tumaini“ im Unterricht mit und unterstützte etwa schwächere Schüler beim Lernen. „Eines ist aber wie bei uns: Ohne Schule kommst du nicht an gute Jobs.“, weiß Linden. Die Spenden der Paul-Schneider-Schule werden sicher helfen, dass einige der „Ärmsten der Armen“ eine Chance erhalten, sich ein Leben in Kenia aufzubauen.