Sprachvorkurs sagt Danke!

Multikulturelles Frühstück an der Paul-Schneider-Schule angerichtet – Schüler revanchieren sich bei ihren Unterstützern

„Auf Neudeutsch heißt das Meet and Greet“, Eberhard Noll (links) von der IHK tauscht sich beim interkulturellen Frühstück an der Paul-Schneider-Schule mit Schülern des SVK aus und lernt so potentielle künftige Fachkräfte für die Region kennen.
„Auf Neudeutsch heißt das Meet and Greet“, Eberhard Noll (links) von der IHK tauscht sich beim interkulturellen Frühstück an der Paul-Schneider-Schule mit Schülern des SVK aus und lernt so potentielle künftige Fachkräfte für die Region kennen.

Die Willkommenskultur im Einwanderungsland Deutschland zu etablieren, das ist ein komplexes Unterfangen. Die Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren (PSS) leistet auf diesem Feld Pionierarbeit. In einer besonderen Gruppe, dem Sprachvorkurs (SVK), lernen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund Deutsch, sodass sie nach rund ein bis zwei Jahren im normalen Unterricht der Schule teilnehmen können. Allein kann die Schule diese Aufgabe nicht bewältigen, „netzwerken“ ist die Devise. Den SVK versteht die PSS als aktiven Beitrag zur Willkommenskultur, umgekehrt bedanken sich die Schüler gerne für das herzliche Willkommen in Sohren und das Anbieten von Perspektiven bei den Partnern der PSS. So luden die Schüler Freunde, Helfer und Unterstützer zum interkulturellen Frühstück nach Sohren ein.

Für die 30 Schüler, die unterschiedlichste Schicksale mit ihren Familien erlebt haben und in Deutschland eine Heimat finden wollen, ist der Besuch des SVK genau der richtige Einstieg in die Integration. Sie stammen von drei Kontinenten bzw. 18 Länder sind hier vertreten. Infolgedessen stellt der Unterricht im SVK eine Herausforderung für die unterrichtenden Lehrkräfte Nina Dieser, Elke Villain und Lina Held dar. Neben einem Sechstklässler sitzt zum Beispiel ein altersmäßiger Neuntklässler, der aber auf dem gleichen Lernniveau arbeitet. Differenzierung und individuelle Förderung sind hier tagtäglich gelebte und praktizierte Unterrichtsprinzipien. Der Unterricht im SVK stellt an die Lehrer große pädagogische Ansprüche, angesichts der heterogenen Gruppe muss ein solcher Unterricht modernster Didaktik und Methodik genügen.

Viel Unterstützung finden die jungen Einwanderer nicht nur in der Schule. Gemeinsam mit der PSS kooperieren zahlreiche Organisationen und Institutionen im Kreis, damit hier über eine fundierte Schulbildung die jungen Menschen in Deutschland gut ankommen. Folglich veranstaltete der SVK ein interkulturelles Frühstück als ein Dankeschön für seine Förderer, zugleich spricht die Schule so bei ihren Netzwerk-Partnern ihren Dank aus. Eberhard Noll (Geschäftsführer IHK), Heiko Englert (Sprecher der Wirtschaftsjunioren), Wolfgang Stemann (Jugendamt), Lena Born und Christine Weckmüller (beide Jugendmigrationsdienst), Ingo Noack vom Förderverein der PSS und Mario Piroth als Vertreter der Kreisverwaltung freuten sich über die Einladung und die landestypischen Speisen, die die SVK-Schüler für sie vorbereitet hatten.

Einmütig kam man beim Frühstück überein, die Netzwerkarbeit und Unterstützung fortzusetzen. Noll und Englert wollen bei der Praktikumsvermittlung helfen und so für Anschlüsse nach dem Schulabschluss sorgen. Als Repräsentant des Schulträgers möchte sich Piroth darum bemühen, die räumliche Ausstattung der SVK-Klasse zu modernisieren. Neben Schränken und Regalen würde beispielsweise eine interaktive Wandtafel beim Erwerb der deutschen Sprache eine große Unterstützung im Unterricht bedeuten. Zudem stehen Born und Weckmüller immer bereit, wenn es um soziale Belange in Schule und Familie geht.