Wohngruppe, Jugendamt und Schule sehen sich als Bildungs- und Erziehungspartner

Kinder und Jugendliche, die in Wohngruppen statt in ihrer Familie leben müssen, haben meist schlimme Erfahrungen in ihrem Leben gemacht. Häufig führt dies zu großen Schwierigkeiten in der Schule und im späteren Arbeitsleben. Die Paul-Schneider Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren (RS plus) ist sich dieser Problematik mehr als bewusst. Infolgedessen suchte die Schule nach Strategien, auch den „Wohngruppen-Kindern“ die Chance zu geben, über einen Erfolg im Bildungssystem nicht nur einen guten Einstieg in Ausbildung und Beruf zu erreichen, sondern damit als aktive Bürger an unserer Gesellschaft teilzuhaben. Ein Weg dahin ist die nun vereinbarte intensive Kooperation aller an der Erziehung der Jugendlichen beteiligten Institutionen.

„Wir beschreiten hier Neuland“, freut sich Wolfgang Stemann vom Jugendamt des Rhein-Hunsrück-Kreises über den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Paul-Schneider-Schule, der AWO-Südwest Wohngruppe in Niederweiler und dem Jugendamt des Rhein-Hunsrück-Kreises. „Hier kommen ambulante Erziehungshilfe und stationäre Jugendhilfe im Rahmen der Schule zusammen – das hat es noch nie gegeben.“ Erstmalig vereinbaren eine Schule und eine Wohngruppe unter der Ägide des Jugendamts in Simmern unter anderem eine strukturierte Aufnahme von Schülern aus der Wohngruppe in Niederweiler, gemeinsames erzieherisches Arbeiten und einen regelmäßigen Informationsaustausch. „Kinder aus den Wohngruppen sind auch unsere Schüler und wir fühlen uns verpflichtet, sie zu einem Abschluss mit Anschlussqualifikation zu führen“, beschreibt Schulleiter Steffen Möller die Haltung seiner Schule. Barbara Krimm kann als Bereichsleiterin der AWO Südwest ihm nur beipflichten: „Wir haben eine gute Kooperation uns erarbeitet und wollen weiter daran arbeiten, ganz im Sinne der Jugendlichen.“

In der Vereinbarung halten die drei Partner fest, dass ihre Arbeit in ein System von Institutionen eingebettet sein soll, dass die Betreuungs- und Bildungsarbeit optimiert. „Fehler und Rückschläge kann immer mal es geben“, meint Stemann und weiß, dass sich nichts von heute auf morgen verbessere, „wir sind aber lernende Organisationen.“ So soll die Vereinbarung den Aufbau und die Optimierung von Betreuungs-, Erziehungs- und Bildungspartnerschaft im Rhein-Hunsrück-Kreis vorantreiben.

Der Beginn einer neuen Bildungs- und Erziehungspartnerschaft: unterstützt durch die Moderation von Wolfgang Stemann vom Jugendamt (Mitte, sitzend) brachten Steffen Möller von der Paul-Schneider Schule in Sohren (links vorn) und Dr. Barbara Krimm (rechts vorn) die Verhandlung einer Kooperationsvereibarung zwischen der Schule, der Wohngruppe Niederweiler und dem Jugendamt erfolgreich zum Abschluss.
Der Beginn einer neuen Bildungs- und Erziehungspartnerschaft: unterstützt durch die Moderation von Wolfgang Stemann vom Jugendamt (Mitte, sitzend) brachten Steffen Möller von der Paul-Schneider-Schule in Sohren (links vorn) und Dr. Barbara Krimm (rechts vorn) die Verhandlung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Schule, der Wohngruppe Niederweiler und dem Jugendamt erfolgreich zum Abschluss.