Paul Schneider
Unsere Schule ist nach dem Hunsrücker Pfarrer Paul Schneider benannt.
Mit der Namensgebung soll bei allen, die mit unserer Schule zu tun haben, die Erinnerung an Paul Schneider wachgehalten werden.
Gleichzeitig fühlen wir uns im Sinne von Paul Schneider verpflichtet, jungen Menschen moralische Werte und soziale Kompetenzen zu vermitteln, sie zu Toleranz und Zivilcourage zu erziehen, damit die Heranwachsenden Verantwortung für sich selbst und ihre Mitmenschen übernehmen können.
Lebensdaten und – Stationen Paul Schneiders
Paul Robert Schneider wurde am 29.08.1897 in Pferdsfeld bei Bad Kreuznach geboren.
Nach dem Theologiestudium und Tätigkeiten am Hochofen und bei der Stadtmission in Berlin arbeitete er als Pfarrer in verschiedenen Gemeinden.
Paul Schneider heiratete Margarete Dieterich, mit der er 6 Kinder hatte.
Im April 1934 erfolgte auf Grund der Versetzung der Umzug nach Dickenschied in den Hunsrück. Für seine Gemeinden in Dickenschied und Womrath war Paul Schneider ein „…wahrlich guter Hirte“. So beschrieb ihn der spätere Dickenschieder Pfarrer Gerd Westermeyer bei einem Treffen der Paul-Schneider-Gesellschaft.
Öffentlich bezog Pfarrer Schneider gegen die Nationalsozialisten Stellung und immer wieder kam es zu Konflikten mit diesen. Die Folgen waren mehrfache Inhaftierungen und Repressalien. Die Sanktionen gipfelten im Aufenthaltsverbot in seiner Gemeinde. Paul Schneider widersetzte sich, wurde erneut verhaftet und am 27.11.1937 in das Konzentrationslager Buchenwald verlegt. Hier musste er u.a. im Steinbruch schwere Zwangsarbeiten verrichten.
Nach seiner Weigerung, bei einem Fahnenappell den Hitlergruß zu zeigen, wurde Paul Schneider grausam misshandelt und mit Einzelhaft bestraft. Er predigte aus dem Zellenfenster und spendete tröstende Worte an Mitgefangene.
Durch Folter und Einzelhaft verschlechterte sich sein körperlicher Zustand weiter. Trotzdem beugte sich Paul Schneider dem Nazisystem nicht. Er wird am 18.7.1939 vom Lagerarzt durch Spritzen einer Überdosis eines Herzmedikamentes ermordet.
Paul Schneiders Beerdigung in Dickenschied war sein letzter Triumph über das Naziregime. Viele Menschen aus dem In- und Ausland nahmen daran teil.
In Buchenwald erinnert noch heute eine Zelle an Pfarrer Paul Schneider.