Die Geschichte der Allergien

29 Jun

Schon im Ägypten und aus dem alten Rom sind Krankheitsbeschreibungen bekannt, die man heute als Allergien bezeichnen würde. Der italienische Chirurg Leonardo Botallo beobachtete, dass manche Menschen Schnupfen und Atemprobleme zeigten, wenn sie sich in der Nähe blühender Rosen aufhielten.

1565 nannte Leonardo das „Rosenerkältung“. John Bostock, der Londoner Arzt, bezeichnet es Jahrzehnte später im Jahr 1819 als Nasenerkrankung. Dass Gräserpollen die auslösende Ursache für diesen „Heuschnupfen“ sind, erkannte 1870 Charles Blackley in England an der Harvard University.

Der Deutsche, Wilhelm P. Dunbar, führte 1903 an Versuchspersonen mit Heuschnupfensymptome Tests durch. Er verabreichte ihnen mit Pollen versetzte Salzlösungen.

Der Begriff Allergie wurde 1906 von Clemens Pirquet, ein Wiener Kinderarzt, der Erscheinungen nach Erst- und Reinjektion (die Rückführung von aus dem Untergrund entnommenen Flüssigkeiten) von Diphterieseren (giftstoffbildenes Bakterium) untersuchte, in Analogie zu Energie geprägt in der Hinsicht, dass „der en-érgeia, einer körpereigenen (innere) Kraft, eine All-érgeia als Ausdruck von Reaktionen auf körperfremde Stoffe gegenübertreten“.

Pirquet bezeichnete Allergien weit gefasst als „eine Fähigkeit des Körpers, auf eine fremde Substanz zu reagieren“. In dieser Definition sind sowohl verstärkte Hyperergie (allergische Überempfindlichkeit des Körpers gegen Antigene, u. a. Bakteriengifte), verminderte Hypoergie (Abgeschwächte Reaktionsbereitschaft und Reizbeantwortung eines sensibilisierten Gewebes) wie auch fehlende Anergie (das Immunsystem erkennt nicht einen Fremdstoff im Körper) Reaktivitäten einbezogen.

Pirquet erkannte als Erster, dass Antikörper nicht nur schützende Immunität vermitteln, sondern auch Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können wie Allergien. Er gilt als Gründer der klinischen Allergielehre.

Bereits 1902 hatten Charles Richet und Paul Portier bei Hunden eine veränderte Reaktion auf eine niedrigdosierte Toxingabe (Toxin ist ein Gift) beobachten können. Diese, nach zwei bis drei Wochen aufgetretene Überempfindlichkeit, welche trotz ungefährlicher Toxindosis zum Tod der Tiere führte, nannte Richet “Anaphylaxie“ (ist die schwerste Form einer allergischen Reaktion, die schnell lebensbedrohlich werden kann).

Der Physiologe aus Frankreich, Maurice Arthus, konnte 1903 beobachten, dass auch nicht toxische Stoffe „artfremde Eiweiße“, nach Vorbehandlung damit eine Überempfindlichkeit nach erneutem Einspritzen (Reinjektion) verursachen können.

Jill Melissa Brieger 9b

Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeit – Naturheilzentrum Alstertal (naturheilzentrum-alstertal.de)

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