Sprachförderung

Unser Sprachvorkurs (SVK)

Einige Schüler an unserer Schule stammen nicht aus Deutschland, haben aber mit ihren Familien eine neue Heimat bei uns gefunden. Die Gruppe dieser Schülerschaft ist sehr heterogen geprägt, Spätaussiedler gehören dazu wie auch EU-Bürger, Migranten aus sicheren Drittstaaten oder Geflüchtete. Manch geflüchteter Schüler ist durch Fluchterlebnisse noch traumatisiert. In ihrem Heimatland hatten sie wegen Kriegen, Bürgerkriegen, Krisen, Unruhen und Konflikten nicht die Chance, regelmäßig eine Schule zu besuchen. Es gilt der Grundsatz: Wer nicht ausreichend Deutsch kann, um den Unterricht in den Lerngruppen erfolgreich zu absolvieren, geht in den Sprachvorkurs (SVK). Dort lernt er Deutsch (als Fremdsprache) vormittags und nachmittags bis er in seiner eigentlichen Lerngruppe integriert werden kann. Der integrative Unterricht des SVK hat als Ziel also die erfolgreiche Teilnahme am „normalen Unterricht“.

Als eine rheinland-pfälzische Hospitationsschule mit dem Schwerpunkt Sprachförderung sind wir mit dem SVK ein Vorbild für andere Schulen. Das heißt, Lehrer von anderen Schulen erlernen über den Besuch des „best-practice“-Modells bei uns, wie sie ihren eigenen Sprachförderunterricht optimieren können.

Der Sprachvorkurs ist bereits Anfang der 1990er Jahre durch den starken Zuzug von Spätaussiedlern entstanden. Der SVK half damals der Region, den massiven Zuzug von Neubürgern aus der ehemaligen Sowjetunion zu bewältigen. Bis 2015 war dieses Angebot einzigartig im Hunsrück.

Mit dem Leitgedanken „Integration setzt Kommunikationsfähigkeit voraus“ bietet die unsere Schule Schülern mit geringen oder keinen Deutschkenntnissen eine Intensivmaßnahme im bestehenden Sprachvorkurs an. Im Rahmen des sozialen Verständnisses von Integration spielen die Deutschkenntnisse von Neu-Schülern eine Schlüsselrolle. Insbesondere die Beherrschung der Schriftsprache gewährleistet in unserer schriftkulturell geprägten Gesellschaft den Zugang zu ihr.

Im Sprachvorkurs werden demnach nicht nur Sprachprobleme gelöst, auch Themen der Grundbildung und des Schriftsystems sind an der Tagesordnung. Neben der Alphabetisierung steht auch viel Landeskunde Deutschland auf dem Programm, sodass alle nötigen Kompetenzen vermittelt werden, um im Regelschulalltag anknüpfen und sich später in die Gesellschaft integrieren zu können.