Vor 75 Jahren ermordete das NS-Regime Paul Schneider – Die Schule ehrt ihren Namenspatron
Am 21. Juli 2014 begleitete unsere Schule ein Jahr nach ihrer Namensgebung die Paul-Schneider-Gedenkfeier zum 75. Jahrestag des Begräbnisses Paul Schneiders in Dickenschied. Es war für alle teilnehmenden Schüler sowie für uns Lehrer ein unvergessliches Ereignis: historisch, politisch und zutiefst menschlich.
Für die Andacht hatten die Schüler unserer Lerngruppen 6 und 9 ein Lied und einen nachdenklich-fragenden Text zu Paul Schneiders Leben in Buchenwald vorbereitet. Superintendent Horst Hörpel hielt die Andacht. Wie ein Zweigespräch nahm sich die Lesung der Worte des Psalm 73 aus: Horst Hörpel las den Bibeltext, Schulpfarrer Oliver Menzel die von Paul Schneider an den Rand seiner Bibel gekritzelten Auslegungen und Gedanken.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Präses Manfred Rekowski stellten die Schüler Brian Bongard, LG 10, sowie Christopher Bremm, Julian Gross, Lars-Ole Baumgärtner und Mandy Drenhaus, alle LG 9, Fragen an die politische und kirchliche Leitung unseres Landes: Das Thema „Religion und Staat“ wurde ebenso angesprochen wie das Thema „Aufrichtigkeit in der Politik“, „NPD-Einzug in die Stadträte von Pirmasens und Kaiserslautern“ und Gedanken zum Spruch am Eingangstor zum KZ Buchenwald: „Jedem das Seine – ?“ Die Schüler erlebten eine für ihre Themen offene, sehr authentische Landesmutter und einen kritisch-besinnlichen, im religiösen Sinne „Bruder“ Paul Schneiders.
Heiter die Stimmung zum Ende der Veranstaltung, als Frau Dreyer und Herr Rekowski sich noch einmal persönlich den Schülern widmeten und sich für gemeinsame Photos zur Verfügung stellten. Momente von historischem Wert waren das Zusammentreffen der Kinder Paul Schneiders und unserer Schüler, im Bild festgehalten von Sabri Etemi, Schüler der LG 8.
Wir bedanken uns bei allen unseren Schülern für ihre engagierte Mitarbeit!
Die Lerngruppen 10, 9 und Keiner ohne Abschluss feiern die bestandenen Schulabschlüsse in der Büchenbeurener Jahn-Halle
In der Jahn-Halle in Büchenbeuren hieß es Bühne frei für die heldenhaften Absolventen der Lerngruppen 10, 9 und KoA (Keiner ohne Abschluss). Am Ende dieses Schuljahres verließen 43 Schüler die Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren (PSS) mit dem Abschluss der Mittleren Reife, 33 Schüler erreichten den Berufsreife-Abschluss. So stolz waren die beiden Jahrgänge, dass man sich das Motto „Helden werden zu Legenden“ wählte.
„Was ist ein Held?“ fragte Schulleiter Steffen Möller seine Fast-Ehemaligen anlässlich seines Abschiedsgrußes. Die Antwort lieferte er gleich hinter her: „Ihr seid Helden. Eure Leistungen haben gestimmt, und euch mangelt es nicht an Tugenden wie Freundlichkeit, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft.“ Nach neun oder zehn Jahren Schule müssen sich die Abschlussschüler deutlich machen, dass Schulbildung sich aus Faktenwissen und der Persönlichkeitsentwicklung zusammensetzt. Wenn beides stimmt, dann ist ein erfolgreicher Weg nach der Schule fast sicher. Darum schreibt Möller den Schülern ins Stammbuch: „Wenn ihr Helden bleiben wollt, dann bewahrt euch eure Menschlichkeit und eure Vielfalt im Denken.“ Der Kreisbeigeordnete Dietmar Tuldi betont den Einschnitt, den der Schulabschluss im Leben eines Jeden bedeutet. „Gefeiert werden nicht nur Sieger, sondern auch diejenigen, die ihre Chancen erkennen, richtig einschätzen und auch nutzen“, so Tuldi. Auch Verbandsgemeindebürgermeister Harald Rosenbaum zählt zu den Gratulanten der PSS. Ähnlich seinen Vorrednern betont er die Chancen, die den Absolventen nun offen stehen. Leider höre aber das Lernen nach der Schule nicht auf, weiß Rosenbaum, „nur später heißt das dann, weise werden.“
Abgerundet wurde die Feier durch den Auftritt des Trommel-Workshops der KoA sowie musikalische Beiträge von Angelika Malygin , Luca Dilk, Jessica Chrispens und Pascale Parthier. Ein emotionaler Höhepunkt war die Dankesrede von Hifza Tajamal, die das neunte Schuljahr erfolgreich absolvierte und erst vor zwei Jahren nach Deutschland kam. Geehrt für besonderes soziales Engagement und fleißiges Arbeiten wurden Jessica Chrispens als Schülersprecherin sowie Aghagol Sharifi und Christopher Bremm. Den besten Mittlere Reife-Abschluss erreichte mit einem Schnitt von 1,4 Marianna Hammel.
Nun verlassen sie alle die Schule als gutausgebildete Menschen. „Uns vergisst man nicht so schnell“, stellen Nancy Poeggel und Jule Ströher als Vertreter der 10er fest. Im vergangenen Jahr war die Lerngruppe 10 in und außerhalb der Schule präsent: Sei es auf einer Ausstellungseröffnung im Kirchberger Rathaus, sei es beim Neujahrsempfang der Verbandsgemeinde Kirchberg oder auf dem Weihnachtsmarkt und der Gewerbeschau in Sohren. „Egal, ob ihr weiter zur Schule geht oder eine Ausbildung beginnt“, freut sich Elternsprecherin Silke Götz angesichts dieses Engagements, „nehmt diesen Schwung mit in euer neues Leben.“
Das sind die Absolventen der Paul-Schneider-Schule: Angelina Berisha, Wladimir Bocarov, Christopher Bremm, Jack Carter, Joey Günthner, Jonas Kaiser, Lukas Klei, Bettina Konrad, Jonas Mosmann, Vivien Müller, Christian Pankratz, Kai Pankratz, Carsten-Pierre Pflaum, Rebekka Rill, Hifza Tajamal, Jonas Tonkel, Lisa-Marie Arnold, Ehsan Ebrahimi, Yannic Huth, Fabian Imhof, Marven Jakoby, Brian Müller, Nasratollah Nazari, David Neukirchen, Naser Rezai, Larissa Roth, Pascal Schössler, Aghagol Sharifi, Thomas Smolka und Fabian Stocklossa verlassen die PSS mit dem Abschluss der Berufsreife.
Das sind die Absolventen der Paul-Schneider-Schule: Den Abschluss der Mittleren Reife erreichten Denis Bechtold, Alena Berg, Brian Bongard, Lea Bonn, Jeremy Burrell, Jessica Chrispens, Esther Denis, Nadine Dulau, Dominic Eyerkammer, Jacqueline Faller, Marvin Galeano, Alex Gaus, Ilja Gottfried, Celine Hamann, Marianna Hammel, Moritz Heidrich, Julie Hein, Yara Jawad, Mira Jost, Thomas Kaal, Celina Kostecki, Silas Kraft, Philipp Krenzin, Lukas Kuczinski, Stefanie Liesenfeld, Victoria Lindt, Linda Lohrmann, Robin Marquardt, Dominik Mende, Marvin Mohr, Pascale Parthier, Nancy Poeggel, Adrian Rämmler, Lukas Schaffeld, Evelyn Schirokich, Denis Scherer, Sebastian Stein, Jule Ströher, Arbnora Syla, Maik Warkentin, Sina Weishaupt, Sandra Welsch und Artur Zvolev.
Esther Denis aus Schwarzen absolviert ein Auslandsjahr in Thailand.
Nach dem Erreichen des qualifizierten Sekundarabschlusses I hält es Esther Denis aus Schwarzen nicht mehr im Hunsrück. Für ein Jahr geht die Schülerin, die mit ihren Leistungen zu den jahrgangsbesten Absolventen zählt, nach Thailand, genauer in das Bergland der Isaan-Region. Dort wird die Absolventin der Paul-Schneider-Schule für ein gutes Jahr bei einer Gastfamilie wohnen und die Schule in Pakhtongchai besuchen. „Ich nehme dort ganz normal am Unterricht teil“, meint Esther. Die Amtssprache Thai wird sie im Land selbst lernen, fürs erste muss Englisch oder Französisch ausreichen. Stolz ist sie, da ihre Bewerbung beim Verein „AFS Interkulturelle Begegnungen“ erfolgreich war. „Nicht jeder bekommt einen Platz“, weiß Esther. Der AFS organisiert den Auslandsaufenthalt. „Am meisten freue ich mich auf das Essen und die Menschen“, beschreibt die Schülerin ihre Motivation, „ich werde neue Dinge kennen lernen, von denen ich bis heute nie etwas gesehen oder gehört habe.“ Der Aufenthalt dort ist mit einem großen Gewinn an Erfahrung verbunden, wer sich mit 16 Jahren allein in einem fremden Land behaupten kann, der dürfte nach seiner Rückkehr nach Deutschland wissen, was er kann. Was dann tatsächlich geschieht, das hat Esther schon fest geplant: „Ich gehe wieder nach Sohren auf die Fachoberschule.“ Ihr Zeugnis berechtigt sie schon jetzt zum Besuch einer Oberstufe. Sogar ein Praktikumsplatz ist schon gesichert für die Zeit danach, passend zur reisefreudigen Esther beim Reisebüro auf der Bohr-Insel.
Lesewettbewerb der Franzosen an der Paul-Schneider-Realschule Plus
Passend zum Nationalfeiertag unseres Nachbarlandes Frankreich fand zum ersten Mal ein Lesewettbewerb der Französisch-Schüler an unserer Schule statt. Angefangen bei der Jahrgangsstufe 6 bis hin zur Jahrgangsstufe 10 stellten sich die Schüler einer strengen Jury, die ihre Fähigkeit, Französisch korrekt, flüssig und verständlich vorzulesen, prüfte und bewertete. Insgesamt 22 Schüler stellten sich der Herausforderung und lasen neben einem vorbereiteten Text (Kür) auch einen unbekannten, ad hoc vorgelegten Text (Pflicht), dem Schwierigkeitsgrad der jeweiligen Jahrgangsstufe entsprechend. Brilliant vorgetragen die von Iman Abujeva (LG 8) gelesenen Texte! Iman Abujeva, die sich mit Deutsch als ihrer 4. Sprache innerhalb eines halben Jahres aus dem Sprach-Vorbereitungskurs in die Regelklasse vorgearbeitet hat, nahm als „native speaker“ außer Konkurrenz teil und verdiente sich höchsten Applaus.
Am Ende eines spannenden Wettbewerbs gewann die Gruppe der Jahrgangsstufe 10 souverän den „Coupe de Lecture“, gefolgt von den fast punktgleichen Jahrgangsstufen 7 (2. Platz) und 6 (3. Platz).
Stolze Tagessieger wurden die Schüler Brian Bongard, (LG 10), Marianna Hammel (LG 10) und Colin Geissler (LG 7).
Preisverleihung der Gilányi-Stiftung an der Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren
„Als Mensch hast du ein Verhalten gezeigt, dass deinen Lehrern sehr positiv aufgefallen ist“, lobt der Vorsitzende der Gilányi Stiftung, László Gilanyi jun., Pascal Schößler, von der Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren (PSS). In diesem Jahr zeichnete die Stiftung den Absolventen der Keiner-ohne-Abschluss-Klasse (KoA) der PSS aus, der nach den Sommerferien eine Ausbildung zum Landwirt beginnen wird.
„Warum Pascal?“, fragt Schulleiter Steffen Möller rhetorisch. Pascal, der gerade den Berufsreife-Abschluss nach einem viertägigen Marathon an Prüfungen absolviert hat, hat es in seiner Schulzeit nicht immer leicht gehabt. In einer Großfamilie mit acht Geschwistern aufgewachsen konnte er nie seine persönlichen Interessen in den Vordergrund stellen. Zudem betreiben seine Eltern einen Bio-Bauernhof in Irmenach. Daher hieß es: helfen, anpacken, mitarbeiten. So wie er es von zu Hause kennt, ging er die Schularbeit an. „Pascal hat alles gemeistert und sich sehr gut in die KoA-Klasse eingearbeitet“, weiß Möller.
Die nach dem 2011 verstorbenen László Gilányi sen. benannte Stiftung fördert Schüler, die sich vorbildlich verhalten, sozial engagieren, Schwachen helfen und/oder gute schulische Leistungen zeigen. „So wie ich Pascal jetzt kenne, hat er immer Verantwortung für sich und andere übernommen“, bestätigt Gilányi. Axel Menzer, Sozialpädagoge vom IB, der die KoA-Schüler betreut führt Giláynis Beobachtung weiter aus: „Uns hat Pascals Offenheit immer gefallen.“ Als Schüler bewahrte er immer Ruhe und war fortwährend bereit, sich auf Neues einzulassen. „Damit ist er ein Vorbild, er nahm so positiven Einfluss auf die Klasse“, begründet Menzer.
Als Preis erhält Pascal einen Laptop im Wert von 300 Euro. Den Computer kann er gut gebrauchen, moderne landwirtschaftliche Betriebe benötigen eine zeitgemäße IT-Ausstattung. Das bedeutet für den angehenden Landwirt, er muss mit dem Computer genauso gut umgehen können wie mit Traktoren.
Nach 2 Jahren büffeln ist es nun endlich soweit: Die Absolventen der Fachoberschule Wirtschaft und Verwaltung in Sohren-Büchenbeuren halten ihre Fachhochschulreifezeugnisse in der Hand.
In einer Feierstunde überreichte der Schulleiter der Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule, Steffen Möller, den Jugendlichen Ihre Zertifikate. Der Rektor betonte in seiner Ansprache, dass die jahrelange Arbeit, eine Fachoberschule am Standort Sohren einzurichten sich gelohnt habe und nun bereits der zweite Jahrgang entlassen werde. „Egal ob Sie im Anschluss eine Ausbildung beginnen oder studieren, denken Sie immer daran, eigenverantwortlich zu agieren und dort Unterstützung anzufordern, wo sie nötig ist.“ Darüber hinaus zitierte Möller den Autor Gavin Extence und forderte dazu auf, sich die Vielfalt in Denken und Handeln zu bewahren und sich dabei nicht von oberflächlichen Dingen leiten zu lassen.
Von Seiten der Schülerschaft haben Ines Bärtges und Nicolaj Gorbatko die Moderation übernommen und dabei auch die letzten zwei Jahre Revue passieren lassen: Eine Menge Arbeit zwar, aber auch lockere Zeiten, wie beispielsweise die Abschlussfahrt nach Prag.
Ausgezeichnet für besondere Leistungen innerhalb der Schulgemeinschaft, aber auch für den besten Abschluss wurden Nicolaj Gorbatko und Kilian Michel. Schulleiter Möller überreichte von Seiten des Landes einen Buchpreis. Hildegard Kaefer übergab in ihrer Funktion als Stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins einen Gutschein für den Einkauf in der Sohrener Geschäftswelt sowie ein Präsent aus ihrem eigenen Unternehmen, das im Übrigen auch als Praktikumsbetrieb zur Verfügung steht. In ihrer Ansprache würdigte die Unterstützerin der Paul-Schneider-Schule die gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Betrieben und forderte die Jugend auf, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Claudia Moser, FOS-Koordinatorin, nahm in ihrer Abschlussrede Bezug auf das Motto der Veranstaltung „2 Jahre Aufwand – Erfolg garantiert“: „Sie hatten sich vor 2 Jahren das Ziel gesetzt, die Fachhochschulreife an der FOS zu machen. Und dieses Ziel haben Sie erreicht. D. h. Sie hatten Erfolg und können darauf stolz sein.“ Den Erfolg der Fachoberschule könne man an den positiven Rückmeldungen der Ehemaligen festmachen, so Moser weiter. Allerdings haben in diesem Jahr einige die Fachhochschulreife nicht erreicht, was aus Sicht der Schule an der mangelnden Motivation lag. „Deshalb möchte ich Sie alle ermuntern, egal ob Sie die 12. Klasse wiederholen oder eine Ausbildung machen, weiter zur Schule gehen oder aber ein Studium an der Fachhochschule beginnen, setzen Sie sich ein Ziel, das Sie erreichen wollen; dann schaffen Sie das auch.“
Zum krönenden Abschluss überreichte der Schulleiter die Fachhochschulreifezeugnisse, die zum Studium an den Fachhochschulen in Deutschland berechtigen, an die strahlenden Absolventen:
Ines Bärtges, Melissa Bodtländer, Katharina Boger, Tobias Bongard, Dennis Dreher, Roman Eremin, Alexander Farhutdinov, Nikolaj Gorbatko, Dennis Görg, Artur Herdt, Christian Herdt, Ramona Klein, René Küsters, Nicole Lewonjuk, Kilian Michel, Philipp Michels, Malte Müller, Michael Ochs, Alexander Rommel, Alex Sachno, Viktoria Sack, Daniel Schäfer
Multikulturelles Frühstück an der Paul-Schneider-Schule angerichtet – Schüler revanchieren sich bei ihren Unterstützern
Die Willkommenskultur im Einwanderungsland Deutschland zu etablieren, das ist ein komplexes Unterfangen. Die Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren (PSS) leistet auf diesem Feld Pionierarbeit. In einer besonderen Gruppe, dem Sprachvorkurs (SVK), lernen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund Deutsch, sodass sie nach rund ein bis zwei Jahren im normalen Unterricht der Schule teilnehmen können. Allein kann die Schule diese Aufgabe nicht bewältigen, „netzwerken“ ist die Devise. Den SVK versteht die PSS als aktiven Beitrag zur Willkommenskultur, umgekehrt bedanken sich die Schüler gerne für das herzliche Willkommen in Sohren und das Anbieten von Perspektiven bei den Partnern der PSS. So luden die Schüler Freunde, Helfer und Unterstützer zum interkulturellen Frühstück nach Sohren ein.
Für die 30 Schüler, die unterschiedlichste Schicksale mit ihren Familien erlebt haben und in Deutschland eine Heimat finden wollen, ist der Besuch des SVK genau der richtige Einstieg in die Integration. Sie stammen von drei Kontinenten bzw. 18 Länder sind hier vertreten. Infolgedessen stellt der Unterricht im SVK eine Herausforderung für die unterrichtenden Lehrkräfte Nina Dieser, Elke Villain und Lina Held dar. Neben einem Sechstklässler sitzt zum Beispiel ein altersmäßiger Neuntklässler, der aber auf dem gleichen Lernniveau arbeitet. Differenzierung und individuelle Förderung sind hier tagtäglich gelebte und praktizierte Unterrichtsprinzipien. Der Unterricht im SVK stellt an die Lehrer große pädagogische Ansprüche, angesichts der heterogenen Gruppe muss ein solcher Unterricht modernster Didaktik und Methodik genügen.
Viel Unterstützung finden die jungen Einwanderer nicht nur in der Schule. Gemeinsam mit der PSS kooperieren zahlreiche Organisationen und Institutionen im Kreis, damit hier über eine fundierte Schulbildung die jungen Menschen in Deutschland gut ankommen. Folglich veranstaltete der SVK ein interkulturelles Frühstück als ein Dankeschön für seine Förderer, zugleich spricht die Schule so bei ihren Netzwerk-Partnern ihren Dank aus. Eberhard Noll (Geschäftsführer IHK), Heiko Englert (Sprecher der Wirtschaftsjunioren), Wolfgang Stemann (Jugendamt), Lena Born und Christine Weckmüller (beide Jugendmigrationsdienst), Ingo Noack vom Förderverein der PSS und Mario Piroth als Vertreter der Kreisverwaltung freuten sich über die Einladung und die landestypischen Speisen, die die SVK-Schüler für sie vorbereitet hatten.
Einmütig kam man beim Frühstück überein, die Netzwerkarbeit und Unterstützung fortzusetzen. Noll und Englert wollen bei der Praktikumsvermittlung helfen und so für Anschlüsse nach dem Schulabschluss sorgen. Als Repräsentant des Schulträgers möchte sich Piroth darum bemühen, die räumliche Ausstattung der SVK-Klasse zu modernisieren. Neben Schränken und Regalen würde beispielsweise eine interaktive Wandtafel beim Erwerb der deutschen Sprache eine große Unterstützung im Unterricht bedeuten. Zudem stehen Born und Weckmüller immer bereit, wenn es um soziale Belange in Schule und Familie geht.