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Neues media.lab an der Paul-Schneider-Realschule plus in Sohren startet demnächst/Jugendliche lernen mit Tablets, Apps und Medien digitales Geschichtenerzählen, Lese- und Medienkompetenz

 

Einen Roman in Selfies nacherzählen, einen Thriller als Hörbuch aufnehmen, einen eigenen Videoclip produzieren oder ein Robotertheater programmieren, das können Jugendliche im media.lab an der Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren. Gemeinsam mit dem Kreismedienzentrum hat sich die Schule erfolgreich um ein media.lab beworben.

Digitale Bildung ist in der Schule, aber vor allem im privaten und später beruflichen Leben, zunehmend wichtig. In den media.labs finden Jugendliche digitale Medien wie Tablets, Kameras oder programmierbare Roboter. Ziel ist es, ihnen mit einem breiten Angebot aus Workshops sowie Apps und Programmen zur Video- und Audiobearbeitung digitale Fähigkeiten und Medienkompetenz näher zu bringen – getreu dem Motto „storys, apps & du“. „Das Besondere ist, dass hier nicht nur Medieninhalte konsumiert, sondern auch mit Smartphone oder Tablet produziert werden“, so Michael Zimmer, stellvertretender Leiter des Kreismedienzentrums in Simmern.

Basis hierfür ist eine grundlegende Lesekompetenz. Diese wird in den media.labs ganz nebenbei gefördert und eingesetzt, etwa beim Schreiben von Drehbüchern für einen Videoclip oder beim Programmieren einer App. Aktuelle Umfragen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zeigen zudem, dass ein Drittel der Menschen unter 30 durch die Digitalisierung heute mehr liest als früher. So verleiten auch elektronische Texte zum vertieften Lesen. Neben den digitalen sind die media.labs auch mit analogen Medien wie Büchern, Zeitschriften oder Hörbüchern ausgestattet.

„Wir haben festgestellt, dass das Leseinteresse in der Pubertät deutlich nachlässt. Diesem Leseknick wollen wir durch motivierende Angebote entgegenwirken. Digitale Medien sind im Alltag vieler Kinder schon fest verankert. Sie bilden daher einen guten Zugang, um die Neugier für Geschichten und Bücher zu wecken“, beschreibt Silke Feldmann, die Hauptverantwortliche für das media.lab in Sohren den gemeinsamen Ansatz.

„Wir wollen Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren fürs Lesen begeistern – ganz egal mit welchem Medium“, sagt Dr. Jörg F. Maas von der Stiftung Lesen. „Egal ob per Tweet, Post oder Nachricht, auch die digitale Kommunikation in den sozialen Medien ist textbasiert.

Ausgeschlossen wird hier, wer über keine oder nur eine geringe Lesekompetenz verfügt – das wollen wir ändern. Und aufzeigen, dass digitale Medien unendlich viele kreative Möglichkeiten bieten, sich mit Geschichten auseinanderzusetzen.“

Die media.labs sind eine bundesweite Initiative der Stiftung Lesen. Sie werden finanziert aus Mitteln des Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Von 2018 bis 2022 werden an 100 Standorten in Jugendeinrichtungen, Medienzentren, Schulen oder Mehrgenerationenhäusern media.labs eingerichtet.